zur Feier des 150. Geburtstages von General Henri Guisan
Henri Guisan ist im Jahr 1874 in Mézières (VD) geboren worden. Verschiedene militärische Gesellschaften feiern 2024 dieses Ereignis mit einem würdigen Anlass. So auch die Stiftung Sasso San Gottardo, welche die historisch wertvolle Festung im Schlüsselraum Réduit langfristig erhalten will. Der Präsident, Dr. Fritz Gantert und der Museumsleiter Damian Zingg luden zu einem Festakt auf den 31. August 2024 ein. Für die OGB Grund genug, an diesem Anlass mit dabei zu sein.
Eine gut gelaunte Schar von 16 Offizieren liessen sich frühmorgens mit einem Bus der Firma Gafner Transporte Thun auf den Gotthard chauffieren. Um 11 Uhr begrüsste der Stiftungspräsident die zahlreich angereisten Gäste, Vertreter und Vertreterinnen der militärischen Organisationen sowie eine Delegation der Schweizerischen Traingesellschaft unter Leitung von dessen Präsidenten Oberst Hansjürg Vogler. Hoch zu Ross nahm die Kavallerieschwadron 1972 teil, mitsamt Fähnrich, immer wieder ein eindrücklicher Anblick. Wie wir alle wissen war unser General Henri Guisan ein grosser Pferdefreund, er und sein Pferd Nobs sind eine Legende.
Zu runden Geburtstagen gehören Geschenke. Seit dem 31. August 2024 grüsst unser General mit seinem Pferd alle Besucher und Besucherinnen seiner Festung, verewigt in einem eindrücklichen Gemälde, gemalt auf die Haupteingangstüre. Das grossartige Bild wird an diesem Gedenktag enthüllt. Das Wandgemälde wurde durch das Museum Sasso San Gottardo realisiert in Zusammenarbeit mit Vaudeville Studios GmbH, mit Damian Zingg für die Konzeption und den Künstlerinnen und Künstlern Zéa Schaad, Marlene Low, Jill Vágber, Nicolas Charly und Roger Zürcher.
Der Chef der Armee, KKdt Thomas Süssli, zeichnete in seiner Rede einen Spannungsbogen zwischen der Bedrohung Europas im 2. Weltkrieg 1939-1945 und der heutigen Bedrohungen mit all den militärischen Auseinandersetzungen in der Ukraine, im Gazastreifen und nahen Osten. Auch der General Henri Guisan kam zu Wort, mit Auszügen aus seinen historischen Reden, vorgetragen von einem Schauspieler der des Generals historische Uniform trug und glaubwürdig auftrat.
Man glaubte, dem General selbst zu begegnen. Was hätte er wohl zu seiner Zeit zu all den Handys gesagt, die sich auf ihn richteten?
Bei bestem Sommerwetter erkundeten unsere Offiziere und Begleitpersonen am Nachmittag interessiert die weitläufige Festung und die Aussenanlagen, um bei der Rückfahrt durch die Schöllenenschlucht noch beim Denkmal von General Alexander W. Suworow einen Halt einzulegen. 1799 schlossen sich Russland, Österreich und England zum Gegenangriff gegen das mächtige Frankreich zusammen. Auch in der Innerschweiz regte sich Widerstand gegen Frankreich und die neue helvetische Republik. Russland wurde von den Schweizern als Verbündeter im Kampf gegen die Franzosen angesehen und die Bevölkerung erhoffte sich Hilfe durch die russischen Truppen. General Suworow riskierte, von Italien her kommend, einen komplizierten Angriff auf das durch die Franzosen besetzte Zürich, welcher ihn über sieben Alpenpässe führte, ein Gewaltsleistung. Am 25.9.1799 kam es zu einer grossen Auseinandersetzung gegen die Franzosen in der Schöllenenschlucht mit vielen Toten. Das riesige Denkmal, direkt in die Felsen hinein von Steinmetzen gemeisselt, erinnert an diesen Feldzug. Jedes Jahr werden zum Jahrestag dort heute noch Kränze niedergelegt im Gedenken an die Gefallenen. Auf der Gotthard Passhöhe steht eine Denkmal für Alexander W. Suworow selbst, eine moderne, ansprechende Metallplastik, auch dieser General hoch zu Pferd.
Der Tag voll spannender Militärgeschichte endete in der Altstadt von Bern, wo einige Ausflügler noch bei einem Nachtessen in geselliger Runde die Ereignisse des vergangenen Ausflugs Revue passieren liessen.
Oberst Andres Krummen